Freitag, 25. Mai 2012

Ange-dach-t

Heute findet das Planungsgespräch mit dem Dachdecker statt.

Wollen wir die Pultdachziegel haben, oder nehmen wir Blech? Wir nehmen natürlich die Pultdachziegel. Sind zwar teurer, aber im Pauschalpreis enthalten. Und vor allem sehen sie einfach schöner aus!

Gespannt hört der Bauherr zu, als es um die Details der Ausführung geht. Immer wieder fällt der Begriff "Anschluß". Wie werden die einzelnen Dichtsysteme so mitinander verbunden (fachmännisch "angeschlossen"), das es auch dicht wird und bleibt - zumindest nach den adRT (anerkannten Regeln der Technik), also praktisch der theoretisch begründeten, gelebten Praxis.

Am Ende der Diskussion kommen ein paar nachvollziehbare Lösungen zustande. Die sind allerdings noch mit dem Fassadenbauer abzusprechen, da hier Gewerke ineinander greifen.

Die Gestaltung des Stülpkopfes (das ist die Verkleidung des Schornsteins) wird auch besprochen. Zwar liefert den der Rohbauer, aber der Dachdecker hat hoffentlich auch einen sinnvollen Vorschlag. Hat er auch. Da Wienerberger kein passendes kupferrot dabei hat, plädiert er für anthrazit, um nicht zu viele Farben im Spiel zu haben. Und bei der Struktur sind sich Architekt und Dachdecker mit den Bauherren einig: Ziegel passt nicht, die Schieferstruktur sieht altbacken aus und der Putz komisch. Also einfarbig.

Die letzte Entscheidung des Tages betrifft den Balkon bzw. dessen Bodenbelag. Holz war ausgeschrieben und auch überraschend teuer. Dazu kommt, dass ein Naturwerkstoff arbeitet. Als Alternative stand ein Aufbau Dämmplatten, Estrich und Fliesen zur Diskussion. Aus abdichuntungstechnischen Gründen haben beide Fachleute klar zum Holz tendiert. Der Estrich braucht mehr Höhe und bei Fliesen im Freien ist die Dichtheit und Frostsicherheit besonders bei den Fugen problematisch. Naja, und wer will schon Feuchtigkeit im darunterliegenden Wohnzimmer haben?

Als kleines Goodie kann die Unterkonstruktion auch als Haltepunkt für ein außensitzendes Geländer dienen, ohne dass Dämm- oder Dichtebenen durchbrochen werden. Damit wird die nutzbare Tiefe für den Balkon durchaus 10 oder 15 cm mehr.

Ach ja, der Termin für den Beginn der Arbeiten wurde auf den 11.6. festgelegt. Und daraus ergibt sich recht zwangsläufig der Termin für das Richtfest: 14. oder 15.6.! Der Architekt erinnert den Dachdeckermeister an den Richtspruch, woraufhin letzterer abwehrend lacht und erklärt, dies nicht zu tun. Aber ohne Spruch kann der Weiterbau doch gar nicht gelingen???