
Zwei Tage liegen hinter der Baustelle.
Zunächst: das Gerüst ist wirklich gekommen. Doch, welch Überraschung, es ist ein Konsolgerüst geworden. Also, es wird in für die Fassadenarbeiten ausreichendem Abstand zur Wand gestellt und die berufsgenossenschaftlich geforderten Abstände kleiner 30 cm werden mit nach innen ausladenden Konsolen erreicht, die später einfach abgenommen werden können. Links im Bild ist der Gitterträger zu erkennen, der das Gerüst halten soll, wenn für das Ausbaggern des Hausanschlusses die Stützen abgenommen werden müssen. Richtig begeistert, dass die Gitterträger vermutlich kostensparend wieder abgenommen werden können, wenn die Anschlüsse drin sind.

Das Erklimmen der Decke gelingt dank der kürzeren Gerüstleitern ohne Anstrengungen. Und so kann man sich bereits eines Blickes vom zukünftigen Balkon erfreuen. Der Erdhaufen ist dann natürlich weg. Das ganz besondere Highlight ist, dass der zukünftige Bewohner (zumindest mit Bauherrengröße) sogar über die Dächer hinweg einen Blick auf die Kersplebener Felder erhaschen kann. Unverbaubar versteht sich, da keine freien Baugrundstücke mehr da sind ;-) Bei der Begehung kommt auch das große Aha-Erlebnis, welche Sicherheit doch so ein Grüst gibt, die Unsicherheit ob der Deckenkante ist wie verflogen!

Auf der Decke findet sich das gewohnte Bild der verlegten Luftverteilschläuche. Doch halt. Etwas ist anders! Es sind die beiden Bodenauslässe in den Kinderzimmern. Die passen irgendwie nicht dazu. Was auch stimmt. Da Helios nur
Bodenauslässe im, sagen wir mal, Gullidesign führt, hatten wir den
Installateur gebeten, sich was anderes zu überlegen.

Bereits am letzten Donnerstag hatte er uns freudestrahlend angerufen, er hätte es geschafft die Zehnder-Auslässe für den Freitag zu besorgen (nun ja, Sie wurden doch erst diesen Dienstag benötigt) und sogar mit einem Adapter, welcher für Spezialteile eher preiswert wäre. Der heute eingetroffene Nachtrag bezifferte die Kosten für Adapter und Auslass auf 46 Euro netto, was durchaus erträglich erscheint.

Vielleicht nicht ganz so erträglich scheint dem Bauherrn, wie die Lüftungsrohre verlegt sind. Im Deckendruchbruch für den Wäscheschacht liegt ein Verteilrohr mehr als geplant, was erst mal nicht so wild ist. Allerdings ist ein Verteilrohr ziemlich mittig plaziert, da müssen bliebt zu schaun, ob das 300er KG-Rohr noch ausreichend Platz findet. Nun ja, der Installateur konnte aus den Plänen den Wäscheschacht kennen und wenn er nicht mehr reinpasst, muss halt ein bissel weggestemmt werden...
Zurück zur Decke. Das freischwebende Deckenteil für den Freisitz ist jetzt optisch (und nach dem Betonieren auch statisch) schön eingebunden. Darunter liegt gut erkennbar die Bewehrung für die Betonstürze.
Ansonsten liegt nicht soviel Bewehrung drin wie in der KG-Decke. Ist ja auch nicht mehr soviel Last drauf. Und die die drauf kommt, ist besser verteilt, sprich sie liegt größtenteils auf vorhandenen Mauer im EG.
Die Bewehrungsabnahme um 13:00 Uhr wird ohne Beteiligung der Bauherrenschaft ablaufen müssen, da diese das Geld für den Bau irgendwie auch noch verdienen muss.
Nach der bestimmt erfoglreich verlaufenden Abnahme wird ab halb 4 der Beton geliefert. Der Polier hat schon vorsorglich darauf hingeweisen, dass dies durchaus kein 08/15 Job sei, da ja zu den 20 cm Stärke der Betondecke noch bis zu 40 cm Sturzhöhe dazukämen, in der Summe wären also 60 cm Stärke zu verdichten. Er erwähnte auch, dass allein in die Stürze im Bereich Wohn- und Eßzimmer fast 1,5 m³ Beton kämen. Für den geneigten Leser zur Verdeutlichung: Das passt unter kaum einen normalen Esstisch!

Wenigstens spielt das Wetter bei der EG-Decke besser mit als bei der KG-Decke: die nächsten 2 Tage ist es mit 15°C eher kühl und darüberhinaus bedecken öfter Wolken die Sonne. Dies ist den Bauleuten für die Nachbehandlung des Betons auch zu gönnen, da morgen ja mit Himmelfahrt ein freier Tag vor uns liegt. Der Brückentag ist optimal genutzt: die Baustelle ruht, damit der Beton abbinden kann, und die Bauherrenschaft begibt sich auf Clubfahrt.
Selbst Regen wäre jetzt nicht mehr so schrecklich. Nachdem das Abwasser angeschlossen ist, hat das Abpumpen vermutlich soviel Spass gemacht, das der Keller fast wieder trocken ist! Die Tauchpumpe liegt noch im Pumpensumpf und wartet förmlich auf Einsatz (besser aber nicht, damit die unterste Steinreihe wieder austrocknen kann)!
Zum Schluss noch ein kleiner Schnappschuss, der zeigt, wie das Aufmass genommen wird, wenn gerade kein Blatt Papier in der Nähe ist. Oder vielleicht regnete es gerade und das Papier war durchnäßt? Hauptsache die Abrechnung erfolgt vor dem Verputzen, denn danach ist davon nichts mehr zu sehen. Wäre es nicht so spät, könnte man auch glatt nochmal mit dem Leistungsverzeichnis vergleichen...